Pfarrei feierte in einem Rhythmus

05.07.2014

„Die Sonne scheint in Strömen“ beschrieb Pfarrer Stefan Anzinger am Sonntag (29.06.) das schmuddelige Regenwetter, das für das Ergoldsbacher Kirchenpatrozinium und das damit verbundene Pfarrfest ganz untypisch war. Dennoch feierten viele den rhythmischen, von der Fußballweltmeisterschaft angehauchten Festgottesdienst und das „Indoor“-Pfarrfest mit, so dass der Tag seinem Motto „Alle in einem Rhythmus“ durchaus gerecht wurde.

Dass es gar nicht so leicht ist, die Pfarrei beim Klatschen und überhaupt in einen Rhythmus zu bringen, beschrieben die beiden Pfarrgemeinderatssprecher Gerlinde Gahr und Alfons Woidy. Mit klaren Worten nahmen sie zu konkreten aktuellen Problemen Stellung und definierten „alle in einem Rhythmus“ neu. Fußballfan Pfarrer Anzinger beschrieb die Ergoldsbacher Kirchenpatrone Peter und Paul als Hochleistungssportler, als Sturmspitzen im Team des Trainers Jesus Christus. Obwohl sie keine Ballkünstler und Strategen waren, ließ Jesus sie in sein Leben, ihnen wurde der Ball zugespielt, sie wurden Mitspieler und waren alle im selben Rhythmus. Mit dem Wunsch „Möge der Rhythmus des Glaubens bei uns überall zu spüren sein und uns vereinen, auch über das Patrozinium und das Pfarrfest hinaus!“ schloss der Geistliche seinen Vergleich der Kirchenpatrone mit der Fußball-WM. Passend dazu verteilte er nach dem Gottesdienst an alle Kinder Frisbees mit Fußball-Dekor.    

Weniger der Fußball, mehr der Regen und durchaus spürbar auch ein gemeinsamer Rhythmus waren beim Pfarrfest allgegenwärtig. Dies begann bereits am Samstagabend, als einige unverfrorene Gäste gemütlich bei Akkordeon-Musik im Pfarrgarten saßen. 

Unter ihnen war der neue Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Jörg Gemkow, der einen Schuss Ökumene in das Pfarrfest brachte. 

Am Sonntag bewiesen dann viele eine gewisse Kälte- und Regenresistenz und feierten das Pfarrfest traditionell im Pfarrgarten. Das meiste spielte sich jedoch im geräumigen Pfarrheim ab: hier ließen sich die durchwegs gutgelaunten Gäste den ganzen Tag deftige und süße Schmankerl schmecken und genossen die bayerischen Klänge der Blaskapelle Weng. Dazwischen stöberten sie am Bücherflohmarkt, deckten sich mit Eine-Welt-Waren ein und konnten am Losstand mit entsprechend Glück ihre Fußballfan-Ausstattung vervollständigen. Die jüngeren Besucher zog es in den Raum der Eltern-Kind-Gruppen, wo begeistert gebastelt, gesägt, geknetet und gespielt wurde. Hartnäckige tobten sie sich in den kurzen Regenpausen in der Hüpfburg aus und stärkten sich mit Firmlings-Waffeln und Gummibärlispießen.

„Die Stimmung war super, die vielen freiwilligen Helfer und die Gäste waren durchwegs gut gelaunt“, meinte Pfarrfest-Organisator Robert Gahr, den der Regen nicht erschüttern konnte. „Das Wetter hat den Besuchern nichts ausgemacht!“, freute sich auch Pfarrer Anzinger. Nur die Gummienten, die nachmittags zu einem Rennen auf dem Goldbach hätten starten sollen, machten einen Rückzieher vor den reißenden Fluten. Sie werden erst am Samstag (05.07.) um 15 Uhr im Goldbach starten und bestenfalls alle in einem Rhythmus das Ziel erreichen.

Text: Gerlinde Gahr, Fotos: Barbara Deifel