Wenn Architekt Michael Feil schwärmt: „Die Ergoldsbacher Pfarrkirche ist ein schöner Raum!“ hat man im Moment so seine Bedenken. Seit Ostern wird dort renoviert und gebaut, im leeren Innenraum sieht man ganz deutlich, dass die Schönheit in den vergangenen Jahren Einbußen erlitten hat. Doch die Handwerker arbeiten Hand in Hand, die Kirchenmaler treten langsam in Aktion, und so zweifelt keiner an der Fertigstellung der Innenrenovierung pünktlich zum Osterfest 2016.
Während Architekt Michael Feil und sein Team mit den Handwerkern detailliert besprechen, wo noch Steckdosen und Bewegungsmelder anzubringen sind, streckt sich immer wieder ein Kopf durch das Guckloch im Kircheneingang, durch das man die Baufortschritte bewundern kann. In den letzten Tagen war festzustellen, dass die Pflasterarbeiten im hinteren Bereich und bei den Seitenaltären abgeschlossen und die neuen Altarstufen fertiggestellt sind. Zum Schutz der Solnhofer Platten und der Fugen, die noch Zeit zum Austrocknen haben, wurde das Pflaster komplett abgedeckt. Bis Ende nächster Woche sind jetzt nämlich die Gerüstbauarbeiten im Gange, dann kommen die Kirchenmaler. Erste Arbeiten haben diese bereits erledigt. „Im hinteren Eingangsbereich, in der Apsis und an den Säulen wurde das Mauerwerk trockengelegt. Das ist jetzt größtenteils wieder verputzt und der Stuck rekonstruiert worden“, erklärt Pfarrer Stefan Anzinger. Besonders freut ihn, dass die Altarplatten der Seitenaltäre bereits an ihrem Platz sind und auf T-förmigen Sockeln ruhen. „So ähnlich wird der Altar auch mal ausschauen“, erklärt er. Im Altarraum wurde eine Fußbodenheizung verlegt, die ehemaligen Beichtstuhlnischen sind zugemauert und das sogenannte „Bräustüberl“ wird mit einer Mauer zu einem abgeschlossenen Abstellraum umfunktioniert.
Kirchenmaler Hans Ertlmeier, der mit seinem Team schon in den Startlöchern steht, erzählt von seiner Arbeit. „Zuerst putzen wir die Fenster, dann wird jeder Hohlraum geprüft und jeder Riss ausgebessert!“ Dazu arbeiten die Kirchenmaler an der Decke, aber auch vom Dachboden des Kirchenschiffes aus. „Das Gewölbe ist aus konischen Latten zusammengesetzt, die eine Rundung bilden. Um diese Konstruktion zu stabilisieren, wurde sie von der Oberseite her mit grobem Material verputzt. Nur dann hält auch die Putzschicht an der Unterseite, also dem Kirchengewölbe“, erklärt der Fachmann die damals ganz neuartige Technik. Beim Arbeiten zuschauen kann man den Kirchenmalern aber kaum, da das Gerüst die Sicht verdeckt.
In den nächsten Wochen kommen auf die Verantwortlichen weitere Aufgaben zu. „Es wird sich herausstellen, ob die angedachte Beleuchtung so umsetzbar ist. Außerdem machen wir uns Gedanken zur Farbgestaltung, und im Sommer stellt der Künstler Pöschl seine Entwürfe für die farbigen Glasfenster, den Ambo und das Taufbecken vor“, gibt Architekt Feil einen Überblick.
Viel Arbeit und Geld stecken schon in den zurückliegenden dreieinhalb Monaten Innenrenovierung, viele Arbeiten stehen bis zur Rückkehr in die Pfarrkirche an Ostern noch an. Und selbst wenn sich viele Ergoldsbacher in der Parkkirche, wo alles einfach ein bisschen näher beisammen und legerer ist, sehr wohl fühlen, freuen sie sich schon auf ihre neue Pfarrkirche.