Nicht zugeknöpft, sondern locker und offen für Unbekanntes begegneten die Firmbewerber der Pfarreiengemeinschaft Ergoldsbach-Bayerbach Behinderten. Ein gemeinsamer Gottesdienst und ein Fußballturnier mit behinderten Fußballstars waren die Höhepunkte des Firmlingstages (am Samstag, den 04.07.), den die Jugendlichen in der Behinderteneinrichtung der Barmherzigen Brüder in Straubing verbrachten.
In Anlehnung an das Offensein, das Nicht-Zugeknöpfte gestalteten die über vierzig jungen Christen mit Betreuerin Barbara dekorative Bilder aus Sand und Knöpfen, bei denen die Kids stets ein Kreuz in die Mitte stellten. Hilfsbereit standen ihnen dabei einige Bewohner zur Seite, die sich sichtlich über den Besuch der Teenager freuten und sie bei einem Rundgang gerne in ihre Wohngruppen und Zimmer führten. Die Firmlinge zeigten dabei keine Scheu, schoben sofort die gehbehinderte Marianne im Rollstuhl, staunten über die High-Tech-Badewanne, die Richard so gerne benutzt, und versuchten, auch mit dem sprachbehinderten Konrad zu kommunizieren. Etwas nachdenklich wurde der ein oder die andere schon, als sie Schwerst- und Mehrfachbehinderte in ihren Gruppen besuchten. Doch hatten sie stets das Gefühl, dass alle rund 400 Bewohner sich bei den Barmherzigen Brüdern wohlfühlen. Die Firmlinge erkundeten die Einrichtung, stürzten sich im Therapieraum begeistert aufs Wasserbett und in das Bällebad, testeten im Sinnesgarten ihre Fertigkeiten und streichelten im „Zoo“ Esel und Schafe.
Immer wieder kam die Besuchergruppe auch in das Zentrum der Einrichtung, die „Johannes-von Gott-Kapelle“, die durch ihre runde Form, die schlichte und behindertengerechte Einrichtung und insbesondere durch die bunte Glasfassade besticht. Hier wurden sie von Pastoralreferent Gerhard Kaiser, einem alten Freund von Pfarrer Stefan Anzinger begrüßt, hier gestalteten sie mit Knöpfen ein aufgeknöpftes Altarbild und hier überreichte die Firmgruppe von Roswitha Langwieser eine Spende an die Einrichtung. Das Geld (250 €) war der Erlös aus dem Pasta-Verkauf beim Ergoldsbacher Pfarrfest.
Zusammen mit Bewohnern feierten die Jugendlichen und ihre Firmbegleiterinnen einen Gottesdienst, bei dem Firmlinge und Behinderte ministrierten und Textlesungen übernahmen.
Dekan Anzinger wünschte sich in seiner Predigt von den Firmlingen Neugierde auf Jesus und auf das, was er will. Er animierte sie, über die Fragen: „Wie würde Jesus heute handeln?“ und „Wie spricht Jesus mich an?“ nachzudenken. Den Abschluss des Tages bildete ein von den Firmlingen und den fußballbegeisterten Bewohnern Josef, Christian und Alex gleichermaßen erwartetes Fußballturnier, bei dem am Schluss alle als Sieger hervorgingen.
„Es ist faszinierend, wie schnell die Kinder mit den Behinderten Kontakt aufnehmen.“ und „Die Kids schließen gleich Freundschaften, egal ob behindert oder nicht!“, stellten die Firmbegleiterinnen immer wieder fest. Auch Pfarrer Anzinger freute sich über den gelungenen Tag: „Diese Stunden mit Behinderten sind jedes Jahr der Höhepunkt in der Vorbereitungszeit - für die Firmlinge, aber auch für unsere Freunde in Straubing!“