Ein unscheinbares Stück Brot stand bei den Fronleichnamsfeierlichkeiten auch in Ergoldsbach im Mittelpunkt. Im Gottesdienst wurde es zum Leib Christi verwandelt, anschließend wurde Jesus selbst in Gestalt dieses Brotes durch die Straßen getragen um sein Versprechen zu demonstrieren: „Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt.“
Unzählige Gläubige, Vereine, Erstkommunionkinder und Firmlinge waren bei strahlendem Sonnenschein zum Gottesdienst auf dem Viehmarktplatz und zur Fronleichnamsprozession durch den oberen Markt gekommen. Pfarrer Stefan Anzinger leitete den Gottesdienst mit den Worten ein: „Fronleichnam ist ein verschobenes Fest. Das eigentliche Festgeheimnis, nämlich die Einsetzung der Eucharistie, geschah bereits am Gründonnerstag.“ Da nahm Jesus das Brot, sprach das Lobgebet und brach das Brot mit den Worten: „Nehmt, das ist mein Leib!“ Und genau dieses Stück Brot, in dessen unscheinbarer Gestalt Jesus selbst gegenwärtig ist, ist an Fronleichnam Mittelpunkt der großen Feierlichkeiten. „Wir feiern heute das Fest eines Gottes, der mitten unter uns und allen Menschen - bewusst oder unbewusst – ganz nahe ist“, erklärte der Geistliche der großen Gottesdienstgemeinde das Geheimnis von Fronleichnam.
Bei der Prozession durch die geschmückten Straßen des Marktes, der sich auch der evangelische Pfarrer Jörg Gemkow anschloss, trugen Pfarrer Anzinger und Diakon Christian Falter Jesus in Gestalt des gewandelten Brotes in der Monstranz mit. Als der Geistliche an den vier Altären den eucharistischen Segen spendete, tat es das für all jene, die mit Jesus unterwegs sind, aber auch für jene, für die Fronleichnam lediglich einen freien Tag und Beginn eines langen Wochenendes darstellt. Das nachträgliche Geburtstagsfest für die Eucharistie endete schließlich mit dem „Großer Gott wir loben dich“, das der Kirchenchor, die Bläser und das Volk gemeinsam anstimmten.