Gläubige feiern Geburtstag der Kirche mit Liedern in vielen Sprachen

15.05.2016

Mit fulminanten Orgelklängen, dezent ergänzt vom Sound eines Schlagzeugs, und in modernen Liedern sauste der Heilige Geist am Pfingstsonntag (15.05.) beim Festgottesdienst durch die Ergoldsbacher Pfarrkirche St. Peter & Paul. Kirchenmusikerin Benedicta Ebner und die p&p singers machten das Flügelschwingen des Geistes, der in der nur locker besetzten Kirche genug Platz fand, förmlich hörbar.

Dass die p & p singers an Pfingsten einen neunen Zyklus aus Ebners Famous Melodies Mass aufführen, ist mittlerweile nicht mehr neu. Überraschend war dieses Jahr die Liedauswahl, hatte die Kirchenmusikerin dem Kyrie, dem Gloria, dem Sanctus und der Agnus Dei doch nicht Sequenzen brandaktueller Hitparadenstürmer zugrunde gelegt, sondern Klassiker und allen Altersklassen bekannte Hits für den Gottesdienst bearbeitet. Das ruhige und getragene, auch im Original in lateinischer Sprache gesungene „Conquest of paradise“ von Vangelis eroberte beim „Kyrie of Conquest“ den Kirchenraum. Wie „Bergwerk“ von Rainhard Fendrich war auch das Gloria eine Liebeserklärung: „weilst ma Kraft gibst um zu leben, bitt i zu dir; weilst mei Schutz bist und mei Trost, drum preis i di“. Das Sanctus „The Holy sings for you“ hatte mit dem Original „The lion sleeps tonight“ von The Tokens lediglich das „wimbaweh“ gemeinsam, und beim „Christe, du Lamm Gottes, nimm hinweg die Schuld“ verloren sich die Gottesdienstbesucher mit den Mamas and Papas im „California Dreamin`“. Dazwischen überzeugten die Sänger genau wie Christian Ruppik am Schlagzeug und Benedicta Ebner am Piano und an der Orgel mit mehrstimmigen klassischen und modernen, teils ganz neu bearbeiteten Pfingstliedern sowie brausendem Orgelspiel.

„Der Heilige Geist hat viele Sprachen geeinigt, die Jünger haben Gott in vielen Sprachen gelobt und die Singers haben heute in vielen Sprachen gesungen!“, dankte Dekan Anzinger dem Chor, der neben anspruchsvollen Messen auch moderne Kirchenmusik beherrscht und den Gottesdienst mit dem flehenden Marienlied „Ave Marija, ora pro nobis!“ abschloss.

Was an Pfingsten eigentlich gefeiert wird, erklärte Pfarrer Anzinger in seiner Predigt: „Durch den Heiligen Geist können die Freunde Jesu allen zeigen, dass sie zu Jesus stehen, durch den Heiligen Geist sind die Jünger mutig geworden und erzählen öffentlich von seinen Taten: das ist der Geburtstag der Kirche!“ Die Gläubigen und insbesondere die Firmlinge bat er, sich von Gott immer wieder begeistern zu lassen, Feuer und Flamme für ihn zu sein und sich gegenseitig von der Freude und Liebe Gottes anstecken zu lassen, denn „Gott hat ein Herz für uns!“

 

Text und Foto: Gerlinde Gahr