Ein leerer Suppentopf, eine gut gefüllte Misereor-Kasse, reges Interesse an Waren aus fairem Handel und die Gewissheit, dass Gott niemanden verurteilt, sind die Bilanz des Misereor-Sonntags (13.03.) in der Pfarrei Bayerbach, der von vielerlei Aktionen geprägt war.
Beim Gottesdienst erklärte Kaplan Jürgen Josef Eckl eine Aktion von Jesus, nämlich seine Reaktion auf die geplante Steinigung der Ehebrecherin. Er setzt sich und malt etwas in den Sand. „Wir wissen nicht, was es war“, berichtete der Geistliche, „aber vielleicht war es ein Herz. Denn Jesus hatte ein Herz für die Frau.“ Er erklärte, dass Jesus nicht nur barmherzig mit der Ehebrecherin war und ihr verzieh, sondern dass er sein Herz auch für uns weit öffnet, „damit nicht die Steine in unserem Leben sprechen, sondern die Liebe.“
Solche Steine, die die Menschen heute oft aufeinander werfen, nämlich Streit, Lügen, Gewalt und Armut, Gleichgültigkeit, Hochmut und Neid, brachten die Firmlinge bei den Fürbitten zu Gott und baten „Öffne unsere Herzen und bilde sie nach deinem Herzen.“
Offene Herzen und Geldbeutel und damit auch Barmherzigkeit, die, so Kaplan Eckl, „nur zum Guten verändern kann“, bewiesen die vielen Gottesdienstbesucher, die sich anschließend die Kartoffelsuppe bei dem von der Kolpingfamilie ausgerichteten Fastenessen zugunsten von Misereor schmecken ließen. Gerne kauften sie ein Solibrot, um bedürftige Menschen in Brasilien zu unterstützen und deckten sich mit fair gehandelten Waren aus dem Eine-Welt-Sortiment ein.