Angst, Schmerz und Trauer, Freude und österlicher Jubel über die Auferstehung Jesu waren an den vergangenen Tagen in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bayerbach in den liturgischen Feiern allgegenwärtig. Kaplan Jürgen Josef Eckl interpretierte die Schriftlesungen, der Kirchenchor unterstrich mit seinen Liedern die Stimmungen und selbst der Blumenschmuck kündigte vom neuen Leben.
Die Liebe und Barmherzigkeit Gottes und seine stete Gegenwart klang aus den Predigten von Kaplan Eckl in den Kar- und Ostertagen. So nahm er am Gründonnerstag die Fußwaschung in den Blick. Diese ist ein Zeichen der Hinwendung, Fürsorge und des Verständnisses für andere, aber auch ein Zeichen von Jesu ehrlicher, kompromissloser und konsequenter Liebe, denn „die größte Liebe ist, wenn jemand sein Leben für seine Freunde hingibt!“, erklärte er.
„Warum hat der Herr all das auf sich genommen?“, schloss Kaplan Eckl am Karfreitag an seine Worte an: „Für uns!“ Anhand des verhärteten Wundharzes verletzter Bäume, des Weihrauches, veranschaulichte der Geistliche, wie verhärtete Verletzungen, eigene und solche, die man anderen zugefügt hat, und der Schmerz geheilt werden können und wir verwandelt werden, wenn wir unsere Wunden nur in Gottes dauerhafte Liebe legen. Bewegt und aufgerührt traten die Gläubigen zur Verehrung vor das Kreuz, wo sie symbolisch für ihre verhärteten Wunden ein Stück Weihrauch in die Glut legten, das sich durch die Hitze und Gottes Liebe in Duft und Heilung verwandelte.
„Jesus ist auferstanden! Sein Licht vertreibt das Dunkel der Herzen. Amen. Halleluja!“, rief Kaplan Eckl den Besuchern der von Licht erfüllten Feier der Osternacht zu und erläuterte: „Durch den österlichen Auftrag sind wir berufen, als Kinder des Lichtes zu leben. Der Auferstandene sendet uns zu den Dunkelheiten der Welt und ist dabei stets an unserer Seite.“ Am Ostersonntag wünschte der Priester allen, dass sie aufmerksam schauen, dass sie ihr Herz für die Geheimnisse Gottes öffnen und dass sich jeder von Gott persönlich ansprechen lasse. „Dann wird Ostern!“
Von der Emmaus-Erfahrung der Jünger berichtete am Ostermontag Dekan Stefan Anzinger und führte aus, wo überall Emmaus ist. „Emmaus ist, wo Christen offen für Begegnungen mit Gott und mit Fremden sind, wo sie sich aufmachen, miteinander und über den Glauben reden und diesen auch weitergeben.“
Auf ihre eigene, ansprechende Art vermittelte die Kirchenmusik den Glauben: der Kirchenchor Mariä Himmelfahrt begleitete unter der Leitung von Josef Miethaner und Benedicta Ebner mit klassischen und modernen Liedern die Festtage und ließ mit in Bayerbach bisher nie gehörten Tönen den Gottesdienst am Ostermontag zu einem wahren Freudenfest werden. Unterstützt von Solisten und Instrumentalisten sang der Chor das Kyrie, Gloria und Sanctus aus der Krönungsmesse von W. A. Mozart und drang mit fulminanter Musik bis in jeden Winkel des Gotteshause und der Herzen der Gottesdienstbesucher. Diese ließen sich mitreißen, so dass zum „Osterfinale“ ein großer Chor das österliche „Halleluja“ anstimmte.