„Was tun wir heute (26.05.), wenn wir Fronleichnam feiern?“, fragte Dekan Stefan Anzinger die vielen Gläubigen, Erstkommunionkinder und Firmlinge, Vereine und Gruppen, den Kirchenchor und die Bläsergruppe. Sie alle waren zur Feier des Fronleichnamsfestes zum Gottesdienst am Viehmarktplatz und zur Prozession durch den unteren Markt gekommen.
Die Frage „Was tun wir heute, wenn wir Fronleichnam feiern?“, beantwortete Dekan Anzinger, der bei der Feier von Diakon Christian Falter unterstützt wurde, in seiner Predigt: „Wir suchen - hoffentlich im Sinne Jesu - das Weite, wir machen Fortschritte und wir halten Christus hoch.“ Dieses „ansprechende, aber auch sehr anspruchsvolle Programm“ erklärte er den überaus zahlreichen Mitfeiernden: Zu den Hauptaufgaben einer im Sinne Jesu operierenden Kirche gehöre es, das Weite zu suchen, mit Jesus unterwegs zu sein und als befreite mutige Menschen zu leben. Wer sich weiter entwickle, in den Glauben hineinwachse und diesen überzeugend lebe, mache Fort-Schritte im übertragenen Sinn, der ist bereit, sich zu erneuern und zu verändern. Das Hochhalten Christi in Form des Brotes in der Monstranz mache deutlich, dass Jesus das Allerheiligste ist. „Ohne ihn und sein tröstendes und ermutigendes Wort, ohne die Gemeinschaft, die sich um seinen Tisch versammelt, wollen wir nicht leben!“
Der Aufforderung des Geistlichen, den Blick auf Christus zu lenken und ihn der Welt als die Mitte unseres Lebens zu präsentieren, kamen die Gläubigen gerne nach. So erkannte man bei der langen Prozession durch den Markt und beim Gebet an den vier Altären durchaus, was den Mitfeiernden wichtig war: nicht nur eine alte Tradition aufrecht zu erhalten, sondern auch die Bedeutung und Wichtigkeit des Christseins erkennbar nach außen zu tragen. Dieses öffentliche Glaubensbekenntnis fand seinen Abschluss und Höhepunkt im gemeinsam angestimmten „Großer Gott wir loben dich!“, ehe die Gottesdienstgemeinde nach der bewegenden, für viele auch anstrengenden Fronleichnamsfeier im wörtlichen Sinne das Weite suchte.