Die Krönungsmesse von Mozart, aufgeführt vom Ergoldsbacher Kirchenchor mit Unterstützung von Solisten und Orchester, Festgottesdienste in der strahlenden, neu renovierten Pfarrkirche sowie Predigten, die Leiden, Tod und Auferstehung Jesu für die heutige Zeit interpretieren, zeichneten das Osterfest in der Ergoldsbacher Pfarrkirche aus.
„Ist Ostern wirklich nur Freude und Halleluja oder ist Ostern tatsächlich anders?“, fragte Dekan Stefan Anzinger in der Osternacht die vielen Gottesdienstbesucher und bezog sich dabei auf das Evangelium und das Buch von Andrea Schwarz „Eigentlich ist Ostern ganz anders“. Wie die Frauen und Jünger Jesu am leeren Grab wegen Jesu Tod von Trauer und Ratlosigkeit, Erschrecken, Zweifel und Unglauben geplagt waren und erst mühsam die Auferstehung begreifen mussten, so brauchen auch wir heute im Dunkel der Welt voller Krieg, Krankheit und Leid Zeit für den Glauben an die Auferstehung. Schließlich muss sich der Osterglaube in unseren Herzen entfalten. „Weil Ostern eigentlich ganz anders ist, weil wir darauf vertrauen dürfen, dass der Auferstandene auch uns im Alltag begegnet und uns immer mehr unsere Augen und Herzen öffnet, dürfen wir Ostern feiern. Amen. Halleluja!“, verkündete der Geistliche die österliche Freude. Österliche Freude erfüllte die versammelte Gemeinde insbesondere, als in der Osternacht Linus Lehner durch die Taufe in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen wurde.
Am Osterfesttag bekräftigte Dekan Anzinger, der die Gottesdienste zusammen mit Diakon Christian Falter feierte, dass Gott jeden von uns persönlich anspricht, dass der christliche Glaube Begegnung und schließlich Freundschaft mit Gott bedeutet. Fast mehr Aufmerksamkeit als die Predigt zogen der Kirchenchor, Solisten und das Orchester auf sich. Unter der Leitung von Benedicta Ebner führten sie Teile von Mozarts Krönungsmesse auf und setzten so den Osterfeierlichkeiten gewissermaßen die musikalische Krone auf.
Den Gottesdiensten zur Auferstehung vorausgegangen waren die Feier vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag und die Karfreitagsliturgie. Hier verwies Pfarrer Anzinger auf das, worauf es in einem erfüllten Leben wirklich ankommt: auf die Gemeinschaft mit Christus und untereinander und auf das von Jesus vorgelebte Vertrauen auf Gott, das in jeder Lebenssituation begleitet. Beim Anblick und der Verehrung des Kreuzes erklärte der Geistliche, dass das Kreuz nicht nur betroffen macht, sondern auch Trost spendet. „Denn das Kreuz gibt die Kraft, das eigene Kreuz im Leben zu tragen.“