Sternsinger wandeln Leid in Freude

06.01.2018

„Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit.“ Dieses Motto der diesjährigen Sternsingeraktion bestimmte auch die Texte des Gottesdienstes am Fest der Erscheinung des Herrn (06.01.) in der Ergoldsbacher Pfarrkirche. Dekan Stefan Anzinger feierte zusammen mit Diakon Christian Falter die Rückkehr der vielen Sternsingern aus der ganzen Pfarrei.

Nach dem Evangelium von der Reise der Sterndeuter zum Kind im Stall von Bethlehem beteten die Gottesdienstbesucher insbesondere für die Kinder, die arbeiten müssen und keine Schule besuchen können, aber auch für Kinder in Deutschland, die in Armut leben. Während anschließend die Sternsinger mit Weihrauch, Kreide, einem Stern und einer Sammelbüchse zum Altar kamen und damit symbolisch das viele gesammelte Geld aus der diesjährigen Sternsingeraktion vor Christus ablegten, brachten Gläubige aller Altersgruppen Alltagsgegenstände vor Gott. Kaffee und Kakao, Pflastersteine, Kleidung und ein Fußball sowie diverse Schmuckstücke waren beispielhaft für die Bandbreite an Produkten, an deren Herstellung Kinder beteiligt sind. „Bei der Herstellung dieser Dinge mussten Kinder schwer arbeiten; ihre Arbeit ist anstrengend und gefährlich. Wenn wir darauf achten, dass der Kaffee aus fairem Handel stammt und der Fußball das Label „keine Kinderarbeit“ trägt, geben wir Kindern Hoffnung!“, erklärte Dekan Anzinger die Auswahl der Gaben. Er ergänzte, dass die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi daran erinnern solle, dass Jesus das Leid der Welt auf sich genommen und den Tod in Leben gewandelt habe. „Mit diesen symbolischen Gaben bringen wir das Leid der Kinder vor den Altar, damit es gewandelt werde in Freude und Leben.“

Mit welcher Freude die vielen Ministranten, Erstkommunionkinder, Firmlinge und Chorsänger in den vergangenen Tagen durch die Straßen marschiert sind und die Botschaft „Unser Gott ist der Gott aller Menschen. Deshalb sind wir alle auch füreinander verantwortlich“ weitergetragen haben, war deutlich spürbar, als sich die vielen Sammler in Sternsingergewändern zum „Vater unser“ um den Altar sammelten und den Friedensgruß an die Gottesdienstbesucher weitergaben.

Aufgerüttelt von der anschaulich gemachten Ausbeutung vieler Kinder auf der ganzen Welt war nach dem Gottesdienst der Andrang auf fair gehandelte Waren, die der Arbeitskreis „Eine Welt“ anbot, groß. Der nächste Verkauf von Eine-Welt-Waren ist am 3. und 4. Februar.

 

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Text: Gerlinde Gahr, Fotos: Barbara Deifel