Weihnachten ist Fest zum Innehalten

24.12.2018

Mit einem Weihnachtsbild überraschte Dekan Stefan Anzinger die Gläubigen bei den Gottesdiensten am Heiligen Abend in der Ergoldsbacher Pfarrkirche. Die ungewöhnliche Darstellung der Krippenszene zeigt die lesende Maria, zu ihren Füßen den stolzen Vater Josef mit dem Jesuskind am Arm, außerdem Ochs und Esel. Der Geistliche überlegte, ob sich auch Maria Gedanken zum verkündeten Frieden auf Erden machte und erklärte: „Weil so viele Hoffnungen von den Menschen noch nicht erfüllt sind, weil es so viel Leid gibt, auf das die Antwort fehlt, weil es so viel Leben gibt, das noch nicht gelebt ist, weil da so viele Wege sind, die gut wären, aber erst noch gegangen werden müssen - deshalb feiern wir Weihnachten.“ Mit Blick auf Josef, der schon kurz nach der friedlichen Idylle im Stall in Bethlehem mit seiner Familie fliehen muss, meinte er: „Weihnachten mit seiner Stille, seinem Glanz und Frieden ist ein Innehalten auf dem Weg, damals wie heute.“

Am Weihnachtstag befasste sich Dekan Stefan Anzinger mit der Herbergssuche, mit der „Herbergssuche Gottes, der selbst einen Platz bei uns Menschen sucht und so oft abgewiesen wird.“ Antworten auf die Fragen, wie wir Gott bei seiner Herbergssuche erkennen, müsse jeder im Alltag immer wieder selbst finden um schließlich zu erfahren: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.“

Perfekt zur Feier der Geburt Christi passte die musikalische Gestaltung der Gottesdienste. Egal ob der Kirchenchor und die p&p singers die ChristnachtsMesse anstimmten oder mit einem Orchester beim Festgottesdienst Kempters „Missa in G“ und das bekannte „Transeamus“ aufführten, oder ob Stefan Weiser (Orgel) und Martha Spielbauer (Gesang) mit ihren Weihnachtsliedern die Heilige Nacht erfüllten. In der Pfarrkirche fühlte man sich stets wie vom Gesang der Engel umhüllt.

Text: Gerlinde Gahr, Fotos: Elisabeth Kindsmüller