Gott ist nicht gescheitert, die Freude nicht vermiest

26.12.2019

Viele Gläubige kamen an Weihnachten „als Gottes Liebe selbst in mein Herz gekommen ist“, so Kaplan Stefan Hackenspiel, zu den Gottesdiensten in den mit viel Liebe geschmückten Kirchen in Bayerbach und Greilsberg, wo die festliche Kirchenmusik „der weihnachtlichen Freude Flügel gab“.

Kirchenmusikalischer Höhepunkt war sicher der Festgottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag (26.12.), als Chor und Streicherorchester, geleitet von Benedicta Ebner und begleitet von Josef Miethaner, mit der Pastoralmesse von Kempter, Schnabels „Transeamus“ und Bachs „Wachet auf!“ die Gläubigen und Gott erfreuten. Auch in der Christmette am Heiligen Abend war der Chor im Einsatz, besang mit Schreiners „ChristnachtKindlMesse“ die Geburt Christi und stimmte mit den Gottesdienstbesuchern „Stille Nacht“ an. Andere, aber genauso ins Herz gehende Klänge gab es bei der Kinderkirche am Heiligen Abend, als viele Kinder engelsgleich fröhliche, erwartungsvolle Lieder anstimmten und feststellten „Ein Kind verändert die Welt!“ „Wir tragen dein Licht in die Welt hinein!“ versprachen die jungen Akteure, als sie sich nach einem stimmungsvollen Lichtertanz, ausgestattet mit einen kleinen Licht, mit ihren Familien auf den Weg zur häuslichen Bescherung machten.

„Ist Gott gescheitert?“, fragte Kaplan Stefan Hackenspiel bei den Gottesdiensten am Heiligen Abend in seiner Predigt, „denn Gott kommt zu uns als Mensch, doch viele wissen nichts damit anzufangen.“ Er erklärte, dass Gott niemanden zwingen, sondern die Menschen vielmehr von innen aus dem Herzen heraus gewinnen wolle. „Deshalb wählte er den Weg über Weihnachten, über das Kind in der Krippe, das sich uns mit seinen Augen und Lächeln zuwendet.“ Und weil Jesus aus übergroßer Liebe alles, auch sein Leben für uns gegeben hat, sei durch ihn an Weihnachten auch der Sinn des Lebens zu uns gekommen. Abschließend stellte der Geistliche fest: „Gott ist also bei dir sicher nicht gescheitert, wenn er der Sinn deines Lebens wird!“

Ähnliche Gedanken bewegten Dekan Stefan Anzinger am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Festtag des Märtyrers Stephanus, der für Jesus sein Leben gelassen hat: „Will uns die Kirche damit die Weihnachtsfreude verderben?“ Er meinte, dass der Heilige, der tüchtig und mit großer Ausstrahlung unablässig für den Glauben einstand und uns damit Mut und Kraft geben könne, die Weihnachtsstimmung keinesfalls vermiese. „Vielmehr macht er deutlich, dass die Botschaft von Weihnachten nicht sentimental ist, dass es dabei um Leben und Tod geht. So hat auch das Kreuz Platz bei seiner Geburt.“

Text und Fotos: Gerlinde Gahr